Es ist wieder soweit: Zweimal im Jahr drehen die Rüden durch und die Hündinnen ebenso. Der Grund: Die Mädels sind läufig und die Rüden wittern das. Bei einem Tier mit beispielsweise 80 Kilogramm Körpergewicht ist das eklatant. Man trennt die Tiere oder es lebt sogar nur eins im eigenen Haushalt, aber in der Nachbarschaft jault das Pendant. So oder so wird es lebhaft Zuhause: Die Rüden jaulen meist, das klingt wie sehr lauter Walgesang. Außerdem werden Türen und Wände zerkratzt in der Hoffnung, so zum Objekt der Begierde zu kommen. Wer das schon durchmachen musste weiß, ganz gleich wie sehr man sein Fellkind liebt, aber in dieser Phase liegen die Nerven schlicht blank. Etwa 3 Wochen lang sind die Hündinnen läufig und diese Spur wird schnell erschnüffelt, sodass also nicht nur Dein Zuhause von Krach und Chaos regiert wird, sondern auch die sonst so entspannende Gassi-Runde kein Spaziergang mehr ist.
Wie verhält sich nun der Rüde?
Wenn die Nachbarshündin läufig ist, bellen Rüden sehr viel und jaulen herz- und nervenzerreißend. Sie sind unruhig und sehr agil. Das Kratzen an Türen und Wänden ist keine Seltenheit.
Wie werde ich diesem Verhalten Herr?
Die Halter der Hündinnen können ihren Fellkindern Chlorophyll-Tabletten verabreichen. Diese reduzieren etwas den starken Geruch, was ihr selbst Ruhe beschert und auch die Rüden etwas beruhigt. Zudem sollten die Gassi-Runden anders gewählt werden, hier wäre Absprache gut, damit man nicht doch noch direkt aufeinanderstößt: Gegenden die wenig von anderen genutzt werden sind sinnvoll, aber auch nachts lieber rausgehen kann Vorteile verschaffen.
Die Tiere zu trennen, so beide Geschlechter im selben Haushalt leben, ist zwingend notwendig, wenn es nicht alsbald Nachwuchs geben soll. Außerdem verschafft das gerade der Hündin etwas Ruhe, die sie sonst vor dem Rüden einfach nicht haben wird.
Darüber hinaus gibt es noch zwei Lösungsvarianten über den Tierarzt: Entweder Du versuchst es mit einer Hormonspritze, von der ich bisher kein echtes Resultat kenne. Oder Du entscheidest Dich für die Kastration. Wer seinen Hund sowieso nicht zum Elternteil machen will, sollte diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen. Das Tier wird im Allgemeinen deutlich ruhiger, gerade in Bezug auf die Zeit der läufigen Hündinnen.
Was passiert, wenn der Rüde ausbüchst?
Wenn es Dein Rüde schafft, sich davon zu stehlen, solltest Du unbedingt auf Suche gehen. Auch, wenn er dann irgendwann von allein zurück kommt ist es wichtig die Nachbarschaft mal zu befragen, ob eine Hündin allein im Garten gewesen ist oder jemand etwas gesehen hat. Allerdings muss ich Folgendes betonen: Mit Nachbarschaft meine ich nicht nur die Umliegenden in der gleichen Siedlung. Und Russel hat sich mindestens zweimal derart flink losgerissen, dass er viele Kilometer weiter sein Glück fand. Bei dieser Aktion entstand dann übrigens ein zauberhafter Wurf Nachkömmlinge, die allesamt ein schönes Zuhause fanden. Das ist letztendlich auch die Konsequenz. Nachwuchs. Ist dieser ungewollt, solltest Du Deinen Hund sehr gut im Augen behalten – ganz gleich, ob Männlein oder Weiblein.
Wie verhalte ich mich, wenn ein Rüde sich mit meiner Hündin vergnügt hat?
Die Hündin ist etwa 3 Wochen lang läufig. Die letzten 10 Tage davon sind ausschlaggebend. In dieser Phase ist sie sehr wahrscheinlich fruchtbar. Zunächst einmal solltest Du Dir nun, mitsamt dem Halter des jeweils anderen Hund, darüber im Klaren sein, ob Nachwuchs erwünscht ist. Der Gang zum Tierarzt wird dann so oder so nötig, denn bei Trächtigkeit sollten eben auch Kontrolluntersuchungen stattfinden, wie es beim Menschen ja auch üblich ist.
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Unser Welpe war fasr stubenrein, jetzt ist gegenüber die Hündin läufig, seit heute macht er ständig in die Wohnung